LUXUS UND EXZELLENZ AUF FREIBURGER ART
EVENT | 15.10.2025

Von links nach rechts: Mikèle Landry (Glion), Tancrède Amacker (Cellap Laboratoire), Suzanne Lévesque (Richemont International), Alia Adi (Maison Amarella) und Moderator Pierre Jenny während der Podiumsdiskussion.

«Freiburg ist vielleicht nicht der erste Name, den man mit der Luxusbranche verbindet, doch der Kanton hat sich dank der Qualität seiner Kompetenzen einen hervorragenden Platz erarbeitet», fasste Jerry Krattiger, Direktor der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg (WIF), zusammen. Eine Feststellung, die der Kanton heute mit einer von Bescheidenheit geprägten Zuversicht untermauert – durch seine Unternehmen, seine Fachkräfte und seine renommierten Marken.

Ganz in diesem Sinne wurde auf dem Campus Richemont in Villars-sur-Glâne – historische Wiege von Cartier in der Schweiz und Symbol herausragenden Know-hows – die 25. Ausgabe des nun fribourg.swiss betitelten Magazins lanciert. Unter dem Motto Fribourg WOW! Luxury, Excellence & Prestige vereinte der Anlass die wichtigsten Akteurinnen und Akteure des Kantons, die in diesen Bereichen tätig sind.

Ein Kanton, der Spitzenleistungen begünstigt

Edgar Vandel, Direktor des Campus Richemont, zeichnete die Geschichte des Standorts nach und erinnerte daran, dass «alles mit einem Feuerzeug begann» – einem Symbol der Präzisions-Mikromechanik, die den Weg zur Haute Horlogerie ebnete.

Heute beschäftigt der Campus über 1’400 Mitarbeitende und vereint rund fünfzig Berufe. «Wir sagen gerne, Villars-sur-Glâne sei Herz und Lunge der Richemont-Gruppe: Hier spürt man täglich das Tempo und die Trends des Weltmarkts», erklärte er und würdigte zugleich «Präzision, Loyalität und die Leidenschaft für gute Arbeit», tief verankert in den Freiburger Werten.

Für Olivier Curty, Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor, gab die Ansiedlung von Cartier im Jahr 1972 der Freiburger Wirtschaft einen starken Impuls. «Es war das erste grosse Unternehmen, das Freiburg wählte, und es zeigte vielen anderen den Weg. Zugleich ist es eine schöne Metapher für unseren Kanton: das Zusammengehen von Handwerk, Industrie und Innovation.»

Die Unternehmen dieses Segments, so fügte er an, «tragen zum Image des Kantons, zu seiner Glaubwürdigkeit und zu einem berechtigten Gemeinschaftsstolz bei. Sie investieren, bilden aus, schaffen Wertschöpfung und beweisen, dass in Freiburg Güter und Dienstleistungen von weltweit anerkannter Spitzenqualität entstehen.»

Philippe Vignon, Direktor des Glion Institute of Higher Education, erinnerte seinerseits daran, dass sich der Luxus heute durch eine Rückkehr zum Wesentlichen auszeichnet.

«Authentizität bedeutet Übereinstimmung zwischen dem, was man sagt, und dem, was man tut. Luxusmarken sollten ihrer Essenz treu bleiben: dem Know-how, der Geduld und der Wissensweitergabe. In einer Zeit, in der alles schneller wird, ist Luxus eine Einladung zur Zeitlosigkeit, zur Liebe zum Detail und zur menschlichen Beziehung – und genau das macht ihn begehrenswert.»

Er ergänzte: «Luxus ist auch eine Emotion; es geht nicht nur darum, ein Objekt zu besitzen, sondern eine Erfahrung zu machen, die auf Zuhören und Wertschätzung beruht.»

Vier Perspektiven auf den Freiburger Luxus

Diese Sichtweise fand Echo in einer Podiumsrunde mit vier Persönlichkeiten des Freiburger Luxus.

Für Suzanne Lévesque, Generalsekretärin von Richemont International, ist Exzellenz vor allem eine gemeinsame Kultur: «Unsere Traditionshäuser haben je eine eigene Identität, teilen jedoch denselben Anspruch, die Dinge mit Konsequenz und über die Zeit hinweg richtig zu tun. Diese Exzellenz entsteht im Alltag – durch Ausbildung, Wissenstransfer und die Wertschätzung von Talent.»

Sie betonte, dass Exzellenz über das Produkt hinausgehe: «Sie umfasst Kundenbeziehung, Service, Nachhaltigkeit und ethische Kohärenz. Unsere Kundinnen und Kunden wollen wissen, woher ein Objekt kommt, wer es hergestellt hat und unter welchen Bedingungen. Dieses Vertrauen macht den Unterschied.»

In der wissenschaftlichen Kosmetik hob Tancrède Amacker, CEO von Cellap Laboratoire, die wissenschaftlichen Ansprüche des Sektors hervor: «Wahrer Luxus zeigt sich im Resultat. Unsere Produkte werden in der Schweiz entwickelt, getestet und gefertigt, und Swiss made hat international einen hohen Wert. Doch Exzellenz ist nicht nur Technologie: Sie liegt in der Übereinstimmung von Wissenschaft und Versprechen. Wir machen keine Marketingversprechen, die wir nicht halten können.»

Für Alia Adi, Gründerin von Maison Amarella, beruht Exzellenz auf Konstanz und Aufrichtigkeit: «Wir arbeiten mit erstklassigen Schweizer Zutaten und integrieren zugleich Inspirationen aus aller Welt. Jeder Markt hat eigene Vorlieben und Codes, doch unser Anspruch bleibt: raffinierte, ehrliche Produkte, sorgfältig bis ins Detail – in Textur, Farbe, Präsentation und in der Geschichte, die sie erzählen.» Sie präzisierte: «Exzellenz bedeutet Konstanz: Jeder Macaron muss so gut und so schön sein wie der vorherige – ein feines Gleichgewicht zwischen Kreativität und Disziplin.»

Schliesslich unterstrich Mikèle Landry, Leiterin der Spezialisierung für Luxusmarken-Strategie in Glion, den roten Faden: Kohärenz. «Ob multinational oder KMU – diese Unternehmen wissen, wer sie sind und was sie vermitteln wollen. Im Luxus ist Kohärenz zentral: Die Kundschaft von heute ist informiert, anspruchsvoll, oft fachkundig – sie merkt sofort, wenn eine Marke unaufrichtig wirkt.»

Über die Marken hinaus präsentierte der Anlass ein ganzes Freiburger Ökosystem: einen Standort, an dem Tradition und Innovation ineinandergreifen – und an dem sich Spitzenqualität ebenso im Handwerk wie im Geist ausdrückt.