Auf den ersten Blick mag der Kanton Freiburg eher unscheinbar wirken, aber bei genauerem Hinsehen entpuppt er sich als touristisches Juwel mit vielfältigen Facetten.
Bereits bei den ersten Schritten offenbart die Altstadt von Freiburg ihren Reichtum mittelalterlicher Baukunst. Eingebettet in den von steilen Felswänden umgebenen Flussschleifen der Saane zählt sie über 200 perfekt erhaltene gotische Fassaden – es handelt sich um das grösste Ensemble mittelalterlicher Architektur der Schweiz und eines der schönsten Europas. Am besten lässt sich die Stadt mit ihren geschichtsträchtigen Gebäuden, gepflasterten Gässchen, hundertjährigen Brücken und historischen Brunnen zu Fuss erkunden. Die St.-Nikolaus-Kathedrale mit ihren sehenswerten Glasfenstern und ihrem markanten Turm ist seit dem 15. Jahrhundert das Wahrzeichen der mittelalterlichen Stadt.
Weniger als zwanzig Kilometer entfernt bietet sich in einem weiteren mittelalterlichen Städtchen ein anderes Bild: Das strahlende Murten liegt am See, ist von Weinbergen umgeben und zeichnet sich durch ein mildes Klima aus. Nach einem Spaziergang auf den Stadtmauern oder entlang des Seeufers geht es weiter nach Süden in die Freiburger Voralpen. Zwischen sanften Gipfeln, blumenübersäten Wiesen und markierten Wanderwegen sind sie sowohl für Wanderbegeisterte als auch für Velofahrerinnen und Velofahrer ein wahres Paradies. Der Greyerzersee mit seiner geheimnisvollen Île d’Ogoz sowie der in eine sagenumwobene Landschaft eingebettete Schwarzsee verleihen der alpinen Natur einen Hauch von Magie.
Die Freiburger Lebensart
Das Greyerzerland ist ein Symbol der Freiburger Lebensart: Im Maison du Gruyère werden die Geheimnisse des weltweit bekannten Käses enthüllt, während im Maison Cailler in Broc – die meistbesuchte Touristenattraktion der Westschweiz – Klein und Gross in das Universum der Schokolade eintauchen. Das Schloss Greyerz, das stolz auf einem Felsvorsprung thront, rundet das kulturelle und kulinarische Besuchserlebnis ab.
Der Kanton ist auch für seine lebendigen Traditionen bekannt, die das ganze Jahr über den Rhythmus der Jahreszeiten bestimmen. Im Frühling wird mit der Poya der Alpaufzug gefeiert: Die Kühe werden mit Blumen und Glocken geschmückt und die Hirten (Armaillis) tragen ihre traditionelle Tracht – ein farbenfrohes Ritual und ein wichtiger Bestandteil der Freiburger Identität. Im Frühherbst wird mit der Kilbi die Ernte mit einem Festessen begangen: Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Kohlsuppe, kamingeräucherter Schinken, Lammgigot, Büschelibirnen, Meringues mit Doppelrahm. Im Winter lockt Sankt Nikolaus trotz mitunter beissender Kälte tausende Menschen auf die Strassen Freiburgs, um den Schutzpatron der Stadt zu feiern. Anfang Jahr erfüllt die Fasnacht mehrere Ortschaften mit ihrem ausgelassenen und bunten Treiben.
2025 feiert Freiburg mit grossem Pomp den 100. Geburtstag von Jean Tinguely, einem bedeutenden zeitgenössischen Künstler und geborenen Freiburger. 2026 ist Freiburg Austragungsort der Eishockey-Weltmeisterschaft.
Freiburg bezaubert durch seinen ruhigen Charme. Authentisch und einladend, bietet die Region eine harmonische Balance aus reichem Erbe, Natur und gelebten Traditionen – ein besonderer Ort, der einen so sehr in seinen Bann zieht, dass man am liebsten bleiben möchte.